Harmlos oder bedrohlich?
Herzrhythmusstörungen
Kaum etwas wirkt so beruhigend, wie ein gleichmäßiger ruhiger Herzschlag. Das sitzt tief in uns. Schon im Mutterleib gewöhnt sich das Kind an diese ruhige Melodie. Bei schnellem Herzschlag steigt in innere Spannung. Bei langsamen nimmt sie ab. Soweit ist alles gut.
Doch unser Herzschlag kann auch völlig aus dem Tritt geraten. Das reicht von geringen Unregelmäßigkeiten bis lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen, die uns bewusst machen, dass wir ohne einen intakten Blutkreislauf innerhalb von Minuten sterben.
Es geht um häufige Herzrhythmusstörungen: zwischen Sicherheit, Beruhigung, Stabilität auf der einen Seite und Irritation, Angst, ja, Todesangst auf der anderen.
Was ist harmlos und was ist gefährlich? Gibt es Möglichkeiten diesen Unterschied zu erkennen? Und was können Sie dagegen tun?
Grundlagen
Kreislauf
Unser Herz pumpt Blut. Und zwar gar nicht so wenig. Rund 5 Liter pro Minute. Also ungefähr so viel, wie Ihre Gesamtmenge an Blut. Wenn Sie sich körperlich belasten, steigt diese Menge locker auf 10 Liter, 20, 30 oder mehr an.
Das Blut strömt vom Herz einmal durch den großen Kreislauf. Dort dient es dazu alle Zellen, mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Es kehrt etwas sauerstoffarm und damit bläulich und voll mit Kohlendioxid beladen zum rechten Herz Vorhof und rechten Herzkammer zurück. Von dort wird es einmal durch die Lunge – den kleinen Kreislauf - gepumpt, gibt das Kohlendioxid ab und reichert sich wieder mit Sauerstoff an. Das frische rote Blut strömt zum linken Vorhof, in die linke Herzkammer und mit ordentlich Druck in den großen Kreislauf zurück.
Gestufte Sicherheit
Das Ganze braucht natürlich eine Menge Koordination. Es kommt auf einen präzisen Rhythmus an. Der Chefdirigent ist der Sinusknoten. Er gibt den korrekten Einsatz vor. Je nach Person zwischen 60 und 80/min in Ruhe, bei Sportlern auch langsamer. Unter seiner Leitung spielt das Herz seine beste Melodie. Ruhig und regelmäßig.
Er kann einen langsamen (<60) Takt schlagen, das wäre eine Bradykardie oder auch über 100, das wäre ein schneller oder tachykarder Rhythmus. Wie auch immer, der Dirigent hat das Sagen.
Fällt der Sinusknoten also der Chef aus, springt der Konzertmeister in Form des AV-Knotens ein. Auch der bekommt einen geordneten Rhythmus zustande, allerdings fällt der Takt auf 40-60 Schläge pro Minute ab. Nicht ganz so gut, aber damit kommt man so einigermaßen hin.
Ist auch der AV-Knoten ausgefallen, kann ein Teil des Orchesters, sprich die Kammer, selbst versuchen einen Rhythmus zustande zu bringen. Das nennt sich dann Kammerersatzrhythmus. Der liegt aber dann nur noch bei 20-40 Schlägen pro Minuten und reicht gerade zum Überleben.
Was lernen wir daraus: So schnell kommen das Herz nicht aus dem Tritt. Der Rhythmus ist mehrfach abgesichert.
Stabiler Rhythmus
Wenn alles in Ordnung ist schlägt das Herz völlig regelmäßig. Das EKG entspricht den Noten, der Partitur, dieses kardialen Konzerts. An diesen Aufzeichnungen kann ein Arzt u.a. sehen, wer gerade den Taktstock in Händen hält.
Eine P-Welle, dann eine QRS-Komplex gefolgt von einer T-Welle sagt uns: Der Dirigent in Form des Sinusknotens sorgt dafür, dass sich brav erst die Vorhöfe und dann die beiden Kammern synchronisiert zusammenziehen und wieder entspannen.
So soll es sein.
Aber so ist es nicht immer, manchmal kommt dieser schöne Rhythmus aus dem Tritt. Es gibt zahlreiche Varianten von Störungen.
Respiratorische Arrhythmie und supraventrikuläres Herzrasen
Respiratorische Arrhythmie
Im ersten Video ging es um die groben Grundlagen. Wir beschäftigen uns nun mit einzelnen Formen der Herzrhythmusstörungen. Eine Einschränkung vorweg: Das Ganze ist ein äußerst komplexes Thema, das wir hier nur anreißen können. Es soll ganz gewiss nicht die Diagnostik beim Hausarzt und vor allem Kardiologen ersetzen. Ich möchte Ihnen jedoch einen Überblick geben, der Sie unterstützen soll, Orientierung und Klarheit bei diesem Thema zu finden.
Sie haben schon im letzten Video diese grobe Einteilung gesehen.
Wir beginnen mit den Rhythmusstörungen, die im Bereich der Vorhöfe Ihren Ursprung haben, also den sog. supraventrikulären Störungen.
Respiratorische Sinusarrhythmie
Die erste Rhythmusstörungen ist die sog. respiratorische Sinusarrhythmie. Und die ist eigentlich gar keine Störung sondern völlig normal. Beim Einatmen wird unser Herzschlag schneller und beim Ausatmen langsamer. Besonders ausgeprägt ist das in der Kindheit und Jugend sowie in Entspannung.
Die respiratorische Sinusarrhythmie erklärt sich durch die Einwirkungen des vegetativen Nervensystems auf das Herz. Wichtig ist hier vor allem der Vagus als Teil des parasympathischen Nervensystems.
Bei Ausatmen ist der Vagus aktiv und verlangsamt den Herzschlag. Beim Einatmen ist der Vagus gehemmt und der Herzschlag nimmt zu. Das ist übrigens nicht nur bei uns Menschen so, sondern über alle Säugetiere und sog. alle Wirbeltiere. Ein uralter Mechanismus, ca eine halbe Milliarde Jahre alt.
Interessant ist dabei, dass dabei die Schwankungen nicht nur von allgemeiner Entspannung gefördert werden, sondern speziell von gleichmäßiger Atmung.
Wenn Sie unruhig, einmal etwas schneller und dann wieder langsamer atmen, dann sehen Sie von der Sinusarrhythmie herzlich wenig. Bei völlig gleichmäßiger und langsamer Atmung ist nimmt sie deutlich zu.
Also: eine ausgeprägte respiratorische Arrhythmie ist in aller Regel ein gutes Zeichen und Ausdruck von Entspannung.
Supraventrikuläre Tachykardie
Die ersten echte Rhythmusstörung, die wir uns ansehen wollen, ist das urplötzliches Herzrasen, das aus dem Vorhof entspringt. Medizinische paroxysmal (anfallsartig) supraventrikuläre (also oberhalb der Kammern) Tachykardie (schneller Herzschlag).
Die Frequenz liegt definitionsgemäß höher als 100/min und kann bis über 200 gehen.
Die häufigsten Beschwerden: Herzklopfen, Druck auf der Brust, Beklemmungsgefühle, Schwindel und im Extremfall eine meist kurzfristige Bewusstseinseinschränkung oder Bewusstlosigkeit.
Überraschenderweise nehmen sehr viele Menschen jedoch gar nichts von der Tachykardie wahr. Sie blenden diese Zustände einfach aus.
Die Ursachen können sehr vielfältig sein. Sie reichen von Stress, Nikotin, Alkohol, Drogen, Schilddrüsenerkrankungen bis zu organischen Herzerkrankungen. Manchmal findet sich auch keine klare Ursache. Die innere Reaktion reicht vor gar keiner Reaktion, bis starke Beunruhigung oder Panikattacken.
Meist ist das Herzrasen nur von kurzer Dauer und hört alleine auf. Wenn es Sie aber stört oder länger anhält, dann sind Sie keineswegs hilflos. Sie können mit einfachen Hausmitteln etwas unternehmen. Was? Sie erinnern sich vielleicht noch daran, dass unser Herz durch den Vagus beruhigt wird. Den müssen Sie lediglich aktivieren.
- Ok, aber wie? Einfachste Maßnahme mit dem Gesicht in kaltes Wasser untertauchen. Dadurch wird der sog. Tauchreflex ausgelöst. Dieser führt zu einer starken Aktivierung des Parasympathikus mit einer nachfolgenden Verlangsamung des Herzschlags auf 40-60/min. Entdeckt wurde das ganze bei Enten im Jahr 1876 und der Tauchreflex lässt sich bei allen Warmblütern auslösen. Die entscheidenden Sensoren liegen um Mund und Nase. Sie sollten also mit möglichst kaltem Wasser in Berührung kommen. Am besten also das Gesicht in eine Schüssel oder Waschbecken mit kaltem Wasser eintauchen. Ersatzweise können Sie das auch das Gesicht mit kaltem Wasser benetzen. Nebenbei: Sie können die Luft auch länger anhalten, wenn Sie mit dem Gesicht unter Wasser gehen. Das können Sie einmal im Schwimmbad ausprobieren.
- Zweite Möglichkeit: Das Valsalva Manöver, das auf bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt ist. Sie atmen ein und blockieren dann die Atmung während Sie gleichzeitig die Bauchmuskeln anspannen. Das machen Sie beispielsweise beim Pressen zum Stuhlgang. Das Ganze sollten Sie 10-15 Sekunden durchhalten. Dadurch wird der Bluteinstrom ins rechte Herz vermindert und ins linke Herz kurzfristig vermehrt. Das Herz schlägt dann langsamer. Wahrscheinlich wird dabei der Parasympathikus aktiviert.
- Wenn es nicht gleich klappt, dürfen Sie nicht enttäuscht sein. Die Methode funktioniert eher mäßig bei rund 20% aller Betroffenen. Aber Sie haben noch eine zweite Chance. Nach dem Valsalva-Versuch legen Sie sich auf den Rücken legen und jemand hebt Ihre Beine für 15 Sekunden um rund 45° an. Dadurch wird die Erfolgschance auf mehr als 40% verdoppelt.
- Eine weitere Möglichkeit zur Selbsthilfe ist die Carotis-Massage. Sie suchen nach der pulsierenden Halsschlagader und führen dort eine leichte Massage über der Schlagader durch. Dort befinden sich Drucksensoren, die jetzt fälschlicherweise davon ausgehen, dass der Blutdruck zu hoch ist. Dadurch regeln Sie den Herzschlag und den Blutdruck herab. Auch wenn die Methode in aller Regel nicht gefährlich ist, sollten Sie diese immer nur einseitig durchführen, da sonst der Druck so stark absacken kann, dass Sie ohnmächtig werden. Daher besser im Liegen ausführen. Eine zweite Gefahr kann darin bestehen, dass sich kleine Verkalkungen lösen, falls diese dort locker aufliegen.
- Noch einfacher ist es kühles Mineralwasser mit Kohlensäure schnell zu trinken. Das Aufstoßen danach ist erwünscht und aktiviert den Parasympathikus.
- Und schließlich können Sie Eis einsetzen. Entweder an die Hände, Gesicht oder Brust bringen oder Eis lutschen.
Also: Wenn immer Sie plötzliches Herzrasen verspüren, haben Sie eine breite Hilfe von Selbsthilfemöglichkeiten, die Sie als erstes einsetzen sollten.
Wenn das alles nicht hilft oder die Tachykardien über Stunden anhalten, sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Dann kommen Medikamente zum Einsatz.
Doch was machen Sie zwischendrin? Also wenn der Anfall vorüber ist. Besonders wenn das gehäuft vorkommt, sollten Sie sich einmal kardiologisch untersuchen lassen.
Und dann? Natürlich kommt es auf das Untersuchungsergebnis an. Aber in der Regel wird keine weitere Therapie empfohlen. Sie müssen gar nichts tun. Lediglich Allgemeinmaßnahmen, zu denen wir später kommen, können sinnvoll sein.
Seltener werden Medikamente wie Betablocker empfohlen, die den Einfluss des Sympathikus dämpfen. Wenn die Symptomatik immer wieder kommt, kann auch ein Kathedereingriff sinnvoll werden, bei dem einzelne Bezirke im Herz verödet werden – eine Kathederablation.
Supraventrikuläre Tachykardie und Panik
Trotz der beunruhigenden Symptomatik ist das plötzliche Herzrasen also in der Regel harmlos. Dennoch sind viele Betroffene sehr beunruhigt. Die Beschwerden können starke Ängste und auch Panikattacken auslösen.
Tatsächlich gibt es eine breite Überschneidung der Beschwerden bei supraventrikulären Tachykardien und Panikattacken.
Einmal können solche Tachykardien Panikattacken auslösen und außerdem gehen Panikattacken mit Herzrasen einher.
Es gibt noch eine weitere Überschneidung. Sowohl bei Panikattacken und auch bei der paroxysmalen Tachykardie sind Atemstörungen verbreitet. So konnte in einer kleineren Arbeit bei 7 vom 9 Probanden durch Hyperventilation auch das anfallsweise Herzrasen ausgelöst werden.
Also, da gibt es eine Gemengelage. Doch – mit gewissen Einschränkungen – gibt es auch eine Möglichkeit das herauszufinden. Sie können im Falle des Herzrasens einen Rückatemversuch unternehmen. Dazu atmen Sie möglicherweise mehrfach für 5-8 Atemzüge in eine Plastiktüte ein- und aus. Bei einer Panikattacken wird es besser. Bei einer posturalen Tachykardie nicht.
Soweit zum anfallsweisen Herzrasen. Im nächsten Video geht es dann um Rhythmusstörungen, genauer die supraventrikulären Rhythmusstörungen.
Supraventrikuläre Tachykardie und Panik
Trotz der beunruhigenden Symptomatik ist das plötzliche Herzrasen also in der Regel harmlos. Dennoch sind viele Betroffene sehr beunruhigt. Die Beschwerden können starke Ängste und auch Panikattacken auslösen.
Tatsächlich gibt es eine breite Überschneidung der Beschwerden bei supraventrikulären Tachykardien und Panikattacken.
Einmal können solche Tachykardien Panikattacken auslösen und außerdem gehen Panikattacken mit Herzrasen einher.
Es gibt noch eine weitere Überschneidung. Sowohl bei Panikattacken und auch bei der paroxysmalen Tachykardie sind Atemstörungen verbreitet. So konnte in einer kleineren Arbeit bei 7 vom 9 Probanden durch Hyperventilation auch das anfallsweise Herzrasen ausgelöst werden.
Also, da gibt es eine Gemengelage. Doch – mit gewissen Einschränkungen – gibt es auch eine Möglichkeit das herauszufinden. Sie können im Falle des Herzrasens einen Rückatemversuch unternehmen. Dazu atmen Sie möglicherweise mehrfach für 5-8 Atemzüge in eine Plastiktüte ein- und aus. Bei einer Panikattacken wird es besser. Bei einer posturalen Tachykardie nicht.
Soweit zum anfallsweisen Herzrasen. Im nächsten Video geht es dann um Rhythmusstörungen, genauer die supraventrikulären Rhythmusstörungen.
Supraventrikuläre Extraschläge, Vorhofflattern und Vorhofflimmern.
Supraventrikuläre Extrasystolen
Wir hatten es am Anfang schon gesagt: Der richtige Rhythmus ist für unser Herz entscheidend. Das Herz kann ruhig einmal langsamer oder schneller schlagen, sollte aber regelmäßig bleiben.
Doch manchmal entstehen Schläge, die sich nicht an die Ordnung halten. Wir wollen nun zuerst die Extraschläge ansehen, die aus dem Bereich der Vorhöfe stammen. Die allermeisten Menschen – auch Kerngesunde - haben solche Extraschläge, meist ohne diese zu bemerken.
Im EKG verraten sich die Ausreißer durch ein typisches Muster. Ein Schlag kommt zu früh und dann folgt im normalen Abstand der nächste Schlag. Ein normaler Schlag, dann ein Extraschlag und dann ein normaler. Die Gesamtstrecke zwischen diesen drei Schlägen ist kürzer als bei drei normalen Schlägen.
Für solche Extraschläge gibt es organische Ursachen. Wenn sich da nichts findet, was häufig ist, sollten Sie auch auf diese Risikofaktoren ein Auge werfen. Dabei sehen Sie, dass Stress im weitesten Sinn oft eine Rolle spielt.
Ich möchte besonders auf die Hypokaliämie hinweisen, also eine Verminderung des Kaliums. Das kann interessanterweise auf die Atmung verweisen, da bei einer beschleunigten Atmung (also Hyperventilation) sich die Kaliumkonzentration vermindert. Wenn Sie das interessiert, gibt es dazu ein ausführliches Video.
Supraventrikuläre Extrasystolen werden meist überhaupt nicht bemerkt. Doch gerade sensible oder ängstliche Menschen können davon irritiert werden. Dann kann sich ein Teufelskreis aus erhöhter Selbstbeobachtung, innerer Beunruhigung, Stress, schnellerer Atmung und vermehrten Extrasystolen ergeben. Gehäufte Panikattacken sind bekannt.
Was ist zu tun? Natürlich macht es Sinn sich einmal beim Hausarzt oder Kardiologen untersuchen zu lassen, vor allem, wenn Sie beunruhigt sind.
Das war es in der Regel aber auch schon! Denn supraventrikuläre Extrasystolen sind praktisch immer harmlos, was Ihnen der Kollege dann vermutlich sagen wird.
Was Sie machen können, finden Sie hier. Allgemeinmaßnahmen wie Entspannung, Ausdauertraining, Atemtherapie und konsequentes Nicht-Beachten (nicht ganz einfach) sind ausreichend. Wir kommen in einem späteren Video auf die Therapie ausführlicher zu sprechen.
Nur wenn die Symptomatik Sie sehr stört oder weitere Beschwerden dazu kommen, sind medikamentöse Maßnahmen zu erwägen.
Vorhofflattern und Vorhofflimmern
Zwei weitere Rhythmusstörungen aus dem Bereich der Vorhöfe möchte ich nur kurz erwähnen, da sie meist organischer und weniger funktioneller Natur sind. Also etwa bei bei koronarer Herzerkrankung, langjährig erhöhtem Blutdruck, Herzschwäche oder anderen organischen Erkrankungen.
Es geht um das Vorhofflattern und Vorhofflimmern.
Vorhofflattern
Beim Vorhofflattern ziehen sich die Vorhöfe sehr schnell zusammen, nämlich 250-350 mal pro Minute. Der Grund liegt meist in kreisenden Erregungen im Vorhof, was als Re-Entry-Mechanismus bezeichnet wird.
Der AV-Knoten übt jetzt eine Filterfunktion aus. Er lässt diesen übertriebenen Rhythmus nicht durch, sondern blockiert ihn sinnvollerweise. Manchmal wird nur jeder zweite, dritte …fünfter Impuls durchgelassen. Dann ist die Herzfrequenz noch einigermaßen regelmäßig.
Vorhofflimmern
Anders ist das beim häufigeren Vorhofflimmern. Da arbeiten die Muskelzellen der Vorhöfe unkoordiniert, chaotisch. Der AV-Knoten lässt einmal diesen und dann jenen Impuls durch. Die Herzkammern ziehen sich daher völlig unregelmäßig zusammen. Wie sprechen von einer absoluten Arrhythmie. Das kann, muss aber nicht zu einer Leistungseinbuße führen.
Beide Rhythmusstörungen müssen behandelt werden, selbst wenn Sie sich nicht auf die Leistungsfähigkeit auswirken. Der Hauptgrund: In den chaotisch arbeitenden Vorhöfen können sich kleine Blutgerinnsel bilden, die dann in den Kreislauf geraten und dort Gefäße verlegen, also Embolien hervorrufen. Im Gehirn wäre das ein Schlaganfall.
Daher ist die Zielrichtung der Therapie doppelt ausgerichtet: Wiederherstellung des normalen Rhythmus und Verhinderung der Entstehung von Thrombosen. Auf die Details möchte ich nicht näher eingehen.
Soweit zu den Rhythmusstörungen, die von den Vorhöfen ausgehen. Im folgenden Video geht es um Rhythmusstörungen, die aus den Herzkammern stammen.
Vorhofflattern und Vorhofflimmern
Zwei weitere Rhythmusstörungen aus dem Bereich der Vorhöfe möchte ich nur kurz erwähnen, da sie meist organischer und weniger funktioneller Natur sind. Also etwa bei bei koronarer Herzerkrankung, langjährig erhöhtem Blutdruck, Herzschwäche oder anderen organischen Erkrankungen.
Es geht um das Vorhofflattern und Vorhofflimmern.
Vorhofflattern
Beim Vorhofflattern ziehen sich die Vorhöfe sehr schnell zusammen, nämlich 250-350 mal pro Minute. Der Grund liegt meist in kreisenden Erregungen im Vorhof, was als Re-Entry-Mechanismus bezeichnet wird.
Der AV-Knoten übt jetzt eine Filterfunktion aus. Er lässt diesen übertriebenen Rhythmus nicht durch, sondern blockiert ihn sinnvollerweise. Manchmal wird nur jeder zweite, dritte …fünfter Impuls durchgelassen. Dann ist die Herzfrequenz noch einigermaßen regelmäßig.
Vorhofflimmern
Anders ist das beim häufigeren Vorhofflimmern. Da arbeiten die Muskelzellen der Vorhöfe unkoordiniert, chaotisch. Der AV-Knoten lässt einmal diesen und dann jenen Impuls durch. Die Herzkammern ziehen sich daher völlig unregelmäßig zusammen. Wie sprechen von einer absoluten Arrhythmie. Das kann, muss aber nicht zu einer Leistungseinbuße führen.
Beide Rhythmusstörungen müssen behandelt werden, selbst wenn Sie sich nicht auf die Leistungsfähigkeit auswirken. Der Hauptgrund: In den chaotisch arbeitenden Vorhöfen können sich kleine Blutgerinnsel bilden, die dann in den Kreislauf geraten und dort Gefäße verlegen, also Embolien hervorrufen. Im Gehirn wäre das ein Schlaganfall.
Daher ist die Zielrichtung der Therapie doppelt ausgerichtet: Wiederherstellung des normalen Rhythmus und Verhinderung der Entstehung von Thrombosen. Auf die Details möchte ich nicht näher eingehen.
Soweit zu den Rhythmusstörungen, die von den Vorhöfen ausgehen. Im folgenden Video geht es um Rhythmusstörungen, die aus den Herzkammern stammen.
Ventrikuläre Extraschläge, Kammerflattern und -flimmern
Ventrikulären Extrasystolen
Wir haben uns in den vergangenen Videos mit den Rhythmusstörungen beschäftigt, die im Sinusknoten oder den Vorhöfen Ihren Ursprung haben. Es gibt einige Formen, wie das Vorhofflimmern, die behandelt werden sollten. Aber erstaunlicherweise sind viele andere Formen meist harmlos und werden nicht einmal bemerkt. Sie bedürfen häufig auch keinerlei Therapie.
Wenden wir uns nun den Rhythmusstörungen zu, die aus den Kammern stammen. Wie gefährlich sind die?
Wir beginnen mit den ventrikulären Extrasystolen, also den Extraschlägen aus der Kammer.
Die Symptomatik ist sehr ähnlich wie die supraventrikulären ES, über die wir gesprochen haben. Herzklopfen, Druck auf der Brust, Brustschmerzen manchmal Übelkeit oder Ohnmachtsgefühle.
Und, nun das wirklich Erstaunliche: 70% aller Menschen nehmen überhaupt nichts wahr. Nur bei 30% besteht überhaupt irgendeine Symptomatik!
Wenn Sie zum Arzt gehen und der eine EKG ableitet, dann unterbricht der Extraschlag, den normalen Rhythmus. Also: Normal, Extraschlag, Normal. Der Abstand zwischen den normalen Schlägen ist genau 2 Herzschläge lang.
Die Ursachen sind unterschiedlich und häufig bleiben sie unklar. Erneut können Elektrolytverschiebungen, wie ein niedriges Kalium, die Symptomatik begünstigen.
Ventrikuläre ES müssen nicht nur gelegentlich einzeln auftreten. Sie können in verschiedenen Kombinationen vorhanden sein. Etwa jeder zweite, dritte Schlag. Oder zwei, drei normale Schläge, dann eine Extrasystole.
Wenn Sie einen Extraschlag bei sich wahrnehmen, werden Sie möglicherweise beunruhigt sein. Sie sind jedoch ziemlich verbreitet. Im normalen EKG finden sich solche Rhythmusstörungen oft per Zufall bei 1-4% der Bevölkerung. Das klingt erst einmal nicht so viel. Bei der 24 oder gar 48 Stunden Langzeitaufzeichnung sieht es anders aus. Da liegt die Häufigkeit zwischen 40-70%!
Die Frage ist nun, wie viele ventrikulären ES als unproblematisch gelten? Da müssen Sie sich jetzt wahrscheinlich einmal kurz festhalten. Es sind nicht nur wenige oder ein paar Dutzend am Tag. 10.000 in anderen Lehrbüchern sogar 20.000 ES pro Tag gelten in der Regel als harmlos.
Wenn Sie das in Relation zur Anzahl aller Ihrer Herzschläge pro Tag setzen, gilt es noch unproblematisch, wenn weniger als 25% auffällig sind. Jeder vierte Schlag! Kaum zu glauben.
Klar, Sie sollten auf jeden Fall mit gehäuften ES zum Hausarzt oder Kardiologen gehen, das ist ja selbstverständlich. Aber diese Zahlen sollen Ihnen einen Bezugsrahmen geben.
Wir können noch einen Schritt weiter gehen, um die Orientierung zu erleichtern. Hier ein paar Faustregeln für eine harmlose oder eher bedrohliche Situation.
Es kommt natürlich auf Ihre allgemeine Gesundheit und auf mögliche Vorerkrankungen des Herzens an. Auch ist es wichtig, ob direkte Verwandte eine Herzerkrankung haben oder hatten. Und auch die Häufigkeit und die Art (Couplets, Triplets) spielen eine Rolle.
Hier finden sie Hinweise für geringes Risiko aufgezählt. In diesem Fall kann es gut sein, dass der Kardiologe sogar auf weitergehende Diagnostik verzichtet.
Es wird Ihnen dann möglicherweise zu Ihrer Überraschung mitgeteilt, dass auch eine Therapie nicht nötig sei, bzw. nur dann, wenn Sie damit Beschwerden haben. Also, die Symptomatik stört. – Denken Sie daran, die meisten Menschen (70%) nehmen diese Rhythmusstörungen überhaupt nicht wahr.
Erneut kann sich jedoch der Teufelskreis von Angst-Selbstbeobachtung-Stress-Hyperventilation und vermehren Extrasystolen entwickeln. Den haben wir bereits bei den supraventrikulären ES kennen gelernt.
Wie kann behandelt werden? Zuerst sollten Sie es mit Allgemeinmaßnahmen versuchen, die noch näher beschrieben werden. Es können aber auch Medikamente zum Einsatz kommen und in der nächsten Stufe eine Kathederablation, in der die störenden Bezirke verödet werden.
Kammerflattern und -flimmern
Wir hatten im letzten Video noch das Vorhofflattern und -Flimmern erwähnt. Beides gibt es auch im Bereich der Kammern als Kammerflattern und -flimmern. Beide sind echt gefährlich.
Beim Kammerflattern steigt die Herzfrequenz über 250. Das ist ein medizinischer Notfall. Beim Kammerflimmern liegt die Frequenz sogar über 320. Es kommt zum Zusammenbruch des Kreislaufs, eine Reanimation und elektrisch Kardioversion ist jetzt unmittelbar nötig.
Wir haben bisher in diesem Überblick verschiedene Formen der Herzrhythmusstörungen kennen gelernt. Doch natürlich was das alles andere als vollständig. In Vielem musste ich vereinfachen. Daher nochmals: Wenn Sie Beschwerden haben, sollten Sie die selbstverständlich exakt hausärztlich oder kardiologisch klären lassen.
Gibt es eine Quintessenz? Wir sind auf die Funktion unseres Herzens auf Gedeih und Verderben angewiesen. Wenn es aus dem Tritt gerät, macht das Angst. Falls Sie allerdings ansonsten gesund sind und auch nicht übermäßig alt, dann sind die meisten Rhythmusstörungen harmlos. Dann kann es sein, dass Sie auch keine Therapie benötigen. Doch wie können Sie dann mit den Beschwerden umgehen, vor allem, wenn Sie immer wieder die Extraschläge spüren und Sie dadurch beunruhigt werden? Darum geht es in einem weiteren Video.
Therapie
Sie sollten in den vergangenen Videos einen Überblick über verschiedene Herzbeschwerden bekommen haben. Viele der Symptome, auch das haben Sie bereits gelernt, sind viel weniger gefährlich als sie auf den ersten Blick wirken.
Doch was nun? Wenn Sie trotzdem noch unter Druck auf der Brust oder Rhythmusstörungen leiden. Und das obwohl Ihnen schon mehrfach geklärt worden ist: da ist nichts Schlimmes!
Wir kommen jetzt zur Therapie von funktionellen Herzbeschwerden.
Klarheit
Das Wichtigste zuerst. Das Wichtigste ist Klarheit! Sind meine Beschwerden wirklich harmlos oder doch bedrohlich? Diese Fragen sollten Sie unbedingt beantworten können.
Und zwar auf drei Ebenen: Kognitiv - wissensmäßig, emotional – gefühlsmäßig und auch körperlich-sinnlich
Für ein klares kognitive Überzeugung benötigen Sie in aller Regel eine ausreichende Diagnostik. Sprich: Sie haben sich hausärztlich oder kardiologisch in adäquatem Umfang untersuchen lassen und diese Diagnostik sollte abgeschlossen. Es wurde nichts Relevantes gefunden.
Ggf. sprechen Sie mit den Kollegen nochmals über bestehende Bedenken oder Zweifel.
Vielleicht, aber nur mit Vorsicht, holen Sie noch eine Zweitmeinung (second opinion) ein. Aber dann sollte definitiv Schluss mit weiterer Diagnostik sein!
Keine Überdiagnostik
Vermeiden Sie unbedingt, immer weitere Diagnostik zu betreiben, das macht die Beschwerden meist schlimmer, u.a. weil immer weitere Fragen und Zweifel aufkommen und so noch mehr Aufmerksamkeit auf die Beschwerden gelenkt wird.
Für die kognitiven Klarheit sind auch die Fakten wichtig, die wir in den vergangenen Videos geklärt haben:
Funktionelle Herzbeschwerden sind häufig
Einzelne Extraschläge können zwar subjektiv beunruhigend sein. Doch tatsächlich sind sogar Tausende Extraschläge pro Tag in der Regel harmlos, was einem naiven Verständnis erst einmal widerspricht.
Weiterhin sollten Sie die Meidung meiden: also sich nicht zurückziehen, nicht den Sport oder soziale Aktivitäten meiden. Das macht es nämlich definitiv schlechter.
Sicherheit gewinnen Sie dagegen durch kontrollierte Belastung. Möglicherweise lassen Sie während einer sportmedizinischen Untersuchung klären, bis zu welcher Pulsgrenze Sie unbedenklich gehen können.
Wenn Sie mehrfach erlebt haben, dass Ihr Herz locker mit schweißtreibenden Übungen klar kommt, ist das ein Argument, das kaum zu toppen ist. Das ist die sinnliche, körperliche Erfahrung, von der wir bereits gesprochen haben.
Falls Sie unter Schmerzen im Brustkorb leiden, die sich bei Bewegung, Atmung oder bestimmten Körperhaltungen verändern, dann ist Krankengymnastik ein guter Weg.
Massagen sind ebenso hilfreich, um eine positive, beruhigende Körpererfahrung zu machen. Allerdings gilt dies nur, wenn Sie sich gleichzeitig auch durch Sport belasten. Passive Maßnahmen alleine sind ungünstig.
Für die emotionale Seite sind Entspannungsverfahren wichtig. Sie sollen lernen, sich selbst beruhigen zu können. Es ist nicht so wichtig, welche Technik Sie verwenden. Machen Sie die Übungen nur regelmäßig. In unserer Atem-App findet Sie sowohl eine detaillierte Einführung als auch Anleitungen für das tägliche Training.
Psychotherapie wird oft empfohlen und ist ein sinnvolles Verfahren. Allerdings sollten Sie ein paar Do´s und Dont´s beachten.
Es ist sinnvoll sich mit Ihren aktuellen Lebensproblemen, mit Ihrer Vergangenheit, mit eigenen Krankheitsängsten oder Ängsten der Vorfahren zu beschäftigen. Auch die Wiedergewinnung von Aktivität und Selbstbewusstsein ist hilfreich.
Nicht viel Sinn macht es dagegen, beständig über die Beschwerden zu reden, wie sich das genau anfühlt, ob vielleicht doch etwas Gefährliches dahintersteckt, ob bei der letzten Untersuchung wirklich alles gesehen wurde, ob der Kardiologe nicht ein merkwürdiges Gesicht gemacht hat usw.
Auch Interpretationen, was Ihr Körper Ihnen sagen möchte, halten wir für ziemlich sinnlos. Also: Was liegt mir schwer auf der Brust? Welches Leid bedrängt mein Herz? Was bringt mein Inneres aus dem Takt? Sie können davon ausgehen, dass unser Körper uns überhaupt nichts sagen will.
Wie sieht es mit Medikamenten aus? Nun das ist – überraschender Weise - ein schwieriges Kapitel. Wenn das Herz gesund ist, benötigen Sie auch keine Medikamente. Das ist die Grundlage. Jetzt könnten Sie einwerfen, warum soll ich nicht zum Beispiel einen Betablocker einnehmen, wenn dadurch mein Herzrasen weniger wird.
Ja, das ist natürlich ein Argument. Nur: Wenn Sie regelmäßig Tabletten einnehmen, verstärkt diese Tatsache auch fast automatisch die innere Überzeugung: Ich habe etwas am Herz. Etwas stimmt nicht mit mir! Und auch die gesteigerte Selbstbeobachtung wird dadurch nicht besser.
Denken Sie daran, sehr viele Extraschläge kommen beim kerngesunden Herz vor. Die meisten Menschen bemerken sie noch nicht einmal.
Auch herzstärkende Tonika, naturheilkundliche oder homöopathische Präparate sind daher abzulehnen. Sie nützen wenig bis nichts und haben aber dennoch die geschilderte Nebenwirkung: eben verstärkte Selbstbeobachtung.
Denn darauf kommt es ja an: Das Herz wieder auszublenden.
Beruhigungsmittel sind wirksam, führen aber fast unweigerlich zur Abhängigkeit. Neuroleptika sind wirkungslos und Antidepressiva sind – wenn überhaupt – mit großer Zurückhaltung und nur in geringer Dosis zu geben, weil einige davon tatsächlich die Reizleitung im Herz ungünstig beeinflussen.
Was bleibt sind Elektrolyte. Ein Versuch mit Kalium, Magnesium oder einer Kombination dürfte wenig schaden. Voraussetzung, Sie erinnern sich daran, dass Sie nicht herzkrank sind.
So, und was machen Sie jetzt, wenn Sie akut Beschwerden bekommen?
Zuerst einmal: die emotionalen und vegetativen Reaktionen – Angst, Schwitzen oder Herzklopfen kommen so schnell, die können Sie in aller Regel nicht kontrollieren. Die sind einfach da. Doch jetzt gilt es, innere Chaotisierung und Panik zu vermeiden.
Dazu müssen Sie irgendwie Zeit gewinnen. Also, einmal tief einatmen und bis 10 Zählen. Sie sollten dabei möglichst langsam atmen und - wenn Sie das auch noch schaffen - auf Ihre Schwere achten.
Jetzt kommt ein zentraler Schritt: Aktivieren Sie Ihr Großhirn, das brauchen Sie jetzt nämlich. Kenne ich diese Beschwerden? Wie oft habe ich sie schon erlebt? Wie oft bin ich daran gestorben?
Falls Sie jetzt denken sollten: „Ja, ich habe es zwar früher schon überlebt, aber diesmal ist es echt schlimm, so war es noch nie“, dann sollten Sie ebenfalls überprüfen, wie oft Sie sich diesen Satz schon gesagt haben.
Zum Arzt sollten Sie nur dann gehen, wenn Ihre Beschwerden wirklich deutlich anders sind, also die früheren.
Und nun ist es Zeit über Ihren ersten Hilfe-Koffer zu sprechen. Den benötigen Sie jetzt. Ich weiß, wir haben den noch gar nicht erwähnt. In Ihrem erste Hilfe Koffer befindet sich eine Sammlung von Verhaltensweisen, die sich bei akuten Beschwerden bei Ihnen bewährt haben.
Diesen Koffer können Sie nicht in der Apotheke kaufen. Und so kommen Sie dazu: Immer wenn Sie Beschwerden haben, dann versuchen Sie etwas Anderes zu tun. Also: statt die Wand anzuschauen und auf das Herz zu achten, stehen Sie auf und gehen die Treppe hoch und runter. Oder Sie hüpfen auf einem Bein. Oder Sie machen Gymnastik. Oder Sie räumen die Spülmaschine ein. Oder Sie telefonieren. Oder Sie gehen spazieren. Oder Sie Duschen oder Sie schnuppern an einer Lavendelflasche oder Sie hören Musik oder, oder, oder…
Danach überprüfen Sie. War das hilfreich? Wenn nein, vergessen Sie es. Wenn ja, kommt es in Ihren ersten Hilfe Kasten. Im Lauf der Zeit wird der sich füllen. Mit inneren Bildern, mit Musik, mit Gerüchen, mit Verhaltensweisen und, und, und. Da wird es Allzweckmittel geben und solche für spezielle Fälle.
Zum ersten Hilfe Set gehören auch die Maßnahmen gegen das anfallsweise Herzrasen. Sie erinnern sich? Kaltes Mineralwasser trinken, Bauchpresse, Füße hoch, Carotismassage usw.
Ebenso können Sie Atemtechniken einsetzen. Die Atmung ist äußerst wirkungsvoll, da beruhigende Atemtechniken den Parasympathikus aktivieren und gleichzeitig die Verfügbarkeit von Kalium und z.T. Magnesium verbessern.
Auch die Atemtechniken kommen zum erste Hilfe Koffer dazu.
Atemtechniken können Sie längerfristig einsetzen, um Ihre Atmung anders einzustellen. Wie Sie möglicherweise schon wissen, kommt es uns dabei nicht nur auf Atemfrequenz, -tiefe oder Bauchatmung an. Entscheidend ist aus unserer Sicht die Höhe des CO2-Spiegels im Blut. Je niedriger der ist, desto höher wird die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven. Das begünstigt Herzrhythmusstörungen. Und genauso umgekehrt: Ein hoher CO2 Spiegel wirkt elektrisch stabilisierend, macht ruhiger und entspannter.
Den CO2 dauerhaft neu einzustellen, ist eine Aufgabe, die längere Zeit in Anspruch nimmt. Wir reden von Wochen und Monaten. Dazu haben wir ein ausgefeiltes Training entwickelt. Näheres finden Sie auf unseren Seiten.
Sie sehen: Es gibt eine Fülle Möglichkeiten, wie Sie die Beschwerden in den Griff bekommen können. Ziel ist dabei nicht, dass keinerlei Rhythmusstörungen mehr vorhanden sein dürfen. Die sind nämlich gar nicht so schlimm.
Das Ziel besteht darin, die Beschwerden im ersten Schritt anders zu bewerten, sie zu ignorieren – Mott: ist mir doch egal!- und dann im zweiten Schritt langsam auszublenden und schließlich zu vergessen. So wie 70% aller Menschen auch.